Tiefe Betroffenheit bei den Schülern des Jahrgangs 12 der BBSII Delmenhorst löste ein Gastvortrag zum Thema „Medizinverbrechen an Kindern während des Nationalsozialismus“ aus.
Zeitzeuge Herr F. Buhlrich berichtete im Rahmen des Geschichtskurses anschaulich anhand seiner eigenen Lebenserfahrung über die unsäglichen Methoden des Dritten Reiches, sich der Kinder zu entledigen, die dem Regime wegen körperlicher, geistiger oder seelischer Beeinträchtigungen nicht genehm waren. Als Adoptivkind war er auf der Suche nach seiner Ursprungsfamilie auf die teilweise auch im Stillen verlaufenen Gräueltaten des Naziregimes gestoßen, die heute unter dem verharmlosenden Begriff „Kindereuthanasie“ bekannt sind. Die Schüler der BBS2 erfuhren von den sogenannten „Kinderfachabteilungen“, in denen ca. 5.000 Kinder zu Tode gekommen sind. Die Sterbeurkunden weisen Todesursachen wie Lungenentzündung aus, vermutet wird aber eine massenweise Tötung der unerwünschten Kinder durch Medikamente oder sogar quälendes Verhungern. Auch die 3 Geschwister des Referenten waren in den „Kinderfachabteilungen“ zu Tode gekommen. Ein außergewöhnlicher Vortrag, der den Schülern eines der traurigsten und grausamsten Kapitel der deutschen Geschichte auch emotional sehr nahe gebracht hat. (Foto: M. Weise, Text: Daniel Krauss)
Aug
26
Kommentare werden nicht zugelassen.